Freitag, 10. April 2015

Tag 20 - 25 Kardzali - Istanbul / Bulgarien - Griechenland - Türkei

Samstag, 05.April 2015

  Tag 20 Etappe 14
vor Kărdžali - Venna, Bulgarien /Griechenland, 105 km
1183 Höhenmeter, max. Höhe 701m, 07:01 am Sattel, 3 - 15°, bedeckt, Gegenwind, Zelt

Die heutige Strecke war eine echter Belastungstest für das Knie.

Auf bulgarischer Seite war die Topographie ähnlich der der Weststeiermark.
Ein ständiges Auf und Ab, mit knackigen 13% Steigungen und zackigen Abfahrten, insgesamt über 1000 Höhenmeter auf 60 km.

Der Lohn dieser Anstrengungen :
Ab dem Grenzübergang auf griechischer Seite, ging's dann fast in einem Stück von 700m Seehöhe auf fast Meeresniveau mit 60 Sachen hinunter.

Das ägäische Meer ist schon in Sichtweite ;)

... und das Knie hat den Test bestanden, ich bin jetzt zuversichtlich, dass es weitergehen kann.

PS: Es gibt jetzt hier in Griechenland wieder viel mehr Straßenköter, ähnlich wie in Rumänien. Leider besitzen sie nicht die Gelassenheit ihrer bulgarischen Verwandten, ich musste heute schon einige Sprints gewinnen. ;)

letztes Lager in Bulgarien 
letztes leckeres bulgarisches Frühstück um ca. 7 Euro 
.. und auf geht's.. 
 
.. steil bergauf.. 
Grenzübergang 
.. ganz neue Straße auf der griechischen Seite.. 
Thrakien 
Blick zurück Richtung Bulgarien...

Montag, 06.April

Tag 21 Etappe 15
Venna - Alexandropolis, Griechenland, 57 km
744 Höhenmeter, max. Höhe 201, 04:40 am Sattel, 9 - 15°, Regen, Sturmböen, Hotel

Doppeltes Deja Vu

Schon in der Nacht begann es zu stürmen und zu regnen und es ließ auch morgens nicht nach.
Mein Zelt ist ohne eine zusätzliche Plane, die darüber gespannt wird, solchen Bedingungen nicht gewachsen und lässt ganz schön viel Wasser durch.

Hilft nix, einpacken, Regengewand angezogen und los geht es.
Die Hoffnung später irgendwo frühstücken zu können, erfüllt sich wieder nicht,wieder geht es 15+ Steigungen im Schiebemodus rauf.
Endlich, nach langem Kampf gegen die Topographie und die Naturgewalten Regen und Sturm beginnt die Abfahrt runter ans Meer.
Ein erstes böses Omen, eine Brücke wurde weggeschwemmt, mit Mühe und Not kann ich das Rad am engen verbliebenen Steig darüberschieben.
Statt einer verschütteten Asphaltstraße wie in Bulgarien, erwartet mich hier als nächstes 5 km üble, steinige off-road Piste durch die thrakische Macchie, noch ein wenig verschärft durch lehmigen Schlamm. ;)

Das 2. Deja Vu des heutigen Tages war um einiges angenehmer.
Ich traff im Dorf Makrí einen Mann wieder, den ich dort schon 2007, als ich per Motorrad auf dem Weg nach Indien war, kennengelernt habe.
Den Nachmittag verbrachte ich dann bei Janni und seiner aus Wien stammenden Frau bei Kaffee und Kuchen.


Fels im Nebel...
at least the sea...
nicht mehr taufrisch...
es schwant boeses...
10 km dirt track...
schoene Sauerei...

Janni und ich 2007..
Janni 2015, 82jährig

Dienstag, 07.April 2015

Tag 22 Etappe 16
Alexandropolis - vor Kavak, Griechenland /Türkei
113 km, 893 Höhenmeter, max. Höhe 322 m, 07:09 am Sattel, 5 - 10°, bedeckt, Regen, kein Wind, Zelt
Dienstag, 07.April 2015
Tag 22 Etappe 16

Absurditäten...

Ich liege jetzt eingepackt in meinem Anorak im Schlafsack im Zelt, es regnet schon seit Stunden, es hat nur noch 6° und ich denke, ich bin mindestens einen Monat zu früh unterwegs. ;)

Das gesamte Radgewand liegt neben mir im trockenen (.. und dass es auch so bleibt, habe ich diesmal vorsorglicherweise die Plane übers Zelt gespannt ;) und ist waschelnass, weil vollgeschwitzt.

Atmungsaktiv, dass ich nicht lache. Beim Gedanken es morgen früh wieder anzuziehen, kommt momentan keine große Freude auf.
Regenbekleidung beim Radfahren ist an Absurdität kaum mehr zu übertreffen. ;)

Absurd erscheint auch die Einreise in die Türkei, wenn man die Grenzübergänge in Europa zum Maßstab nimmt.
An insgesamt 5 Checkpoints wird der Pass kontrolliert (dazwischen muss man noch einen eigenen Schalter zwecks Visumkaufs aufsuchen) bis der letzte  Schranken sich öffnet.

Ich habe eine kleine Streckenänderung geplant.
Um die lange, verkehrsreiche Einfährt in den Moloch Istanbul zu vermeiden, setze ich über die Dardanellen nach Asien über, nehme die Route an der südlichen Küste des Mamarameeres und plane per Fähre dann gemütlich in Istanbul einzulaufen.

Merhaba Turkiye
erstes Essen,gleich nach der Grenze, Köfte, Dilljoghurt, Pommes, Eier, 26 Lira ca.  10 Euro

Mittwoch, 08.April 2015 

Tag 23 Etappe 17
vor Kavak - Biga, Türkei
97 km, 873 Höhenmeter, max. Höhe 131 m, 06:46 am Sattel, 5 - 11°, sonnig, vormittags Rücken - nachmittags Gegenwind

Am Morgen strahlte wieder die Sonne, es war zwar frisch aber dafür hatte es klares Licht und eine schöne Fernsicht.
Selbst der Wind meinte es anfangs gut mit mir und so hatte ich bis Gelibolu eine höchst angenehme Zeit.
Zu Mittag brachte mich dann eine Fähre die über die Dardanellen (ca. 4 km) und ich betrat erstmalig auf dieser Reise asiatischen Boden.

Die Strecke entlang der Südküste des Marmarameeres ist wie die meisten der Straßen hier, vierspurig ausgebaut, mit neuestem Asphalt und keineswegs flach.
Spielverderber spielte mal wieder der Wind, der nicht nur heftig von vorne kam, sondern auch saukalt war.
Morgen soll's nach Bandirma gehen und von dort per Schiff übers Marmarameer nach Istanbul.

.. alles zum trocknen auslegen.. 
Ägäisseite
Dardanellen 
Gelibolu, europäische Seite
Cardin,  asiatisch.. 
Bye, bye europe... 
Sicht auf's Marmarameer 
bestellt und prompt geliefert... 
Berg und Talfahrten.. 

Donnerstag, 09.April 2015 

Tag 24 Etappe 18
Biga - Bandirma, Türkei
69 km, 786 Höhenmeter, max. Höhe 268 m, 06:06 am Sattel, 5 °, Dauerregen, Sturm, Hotel

Die Positiva von heute vorweg: es hat nicht geschneit und es kann wettermäßig kaum mehr schlechter werden.  ;)

Alles was ich bisher an Wind/Gegenwind erfahren habe ist Larifari,solche Wetterbedingungen wie heute kann ich mir gut auf einer Ölplattform im November in der Nordsee vorstellen.

Gestern Abend hatte ich glücklicherweise als Schlafstätte einen Fabriksgebäuderohbau ausfindig gemacht und war des nächtens einigermaßen windgeschützt.

Wind und Regen nahm aber schon morgens immer mehr zu und wuchs übertags zu einem heftigen Orkan von Windstärke 8 bei nur 5°.
Ich hatte des öfteren Mühe nicht von der Fahrbahn geweht zu werden.

In Bandirma, dass ich nach nur 70 km in einem 6 stündigen Kampf gegen die Gewalten um 17:00 erreichte, bestätigte sich meine Befürchtung,

Bei diesem Sturm kann die Fähre nach Istanbul nicht ablegen....

Der Wetterbericht verheißt auch für morgen keine wesentliche Verbesserung, ich werde den Teufel tun und mich sicher nicht aufs Rad setzen, lieber hier noch 2 Tage auf eine Fähre warten.  ;)

windgeschützt.. 
das hat heute Kraft gekostet... 
Bandirma 
Aussicht aus meinem warmen, windstillen Hotelzimmer ;)

Freitag, 10.April 2015


Tag 25
Fahrt mit der Fähre uebers Marmara Meer...

Hafen von Bandirma
auf der Speed Fähre...
Ankunft in Istanbul
Suleyman bei Nacht
uebers goldene Horn

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