Montag, 29. Juni 2015

Tag 93 - 106 Dushanbe - Iskander Kul / Tadschikistan

Mittwoch, 17. Juni - Montag, 22. Juni 2015

Tag 93 - 98
Dushanbe

Dushanbe, die Hauptstadt Tadschikistans, 700.000 Einwohner, wartet nicht mit  großartigen historischen Sehenswürdigkeiten auf, bietet aber für den Reisenden einige Annehmlichkeiten. Besonders erwähnt sei hier die Möglichkeit, abseits der eher eintönigen zentralasiatischen Einheitskost den Gaumen mit chinesischer , indischer oder koreanischer Küche zu verwöhnen.
Ich warte hier auf ein Paket mit Ersatzteilen aus Österreich und verbringe die Zeit in sehr angenehmer Umgebung (Green House Hostel) mit Müßiggang und Versuchen in der Stadt kaputt gegangene Teile (Matratze) zu finden.
Da nicht abzusehen ist, wann das Paket nun eintreffen wird, habe ich mich entschlossen, die kommenden Tage für die Fahrt in die Berge nördlich von Dushanbe zu nutzen.

Duschanbe...
Im Bazar...
größter Fahnenmast der Welt...


Parlament....

Dienstag, 23. Juni 2015

Tag 99 Etappe 56
Dushanbe - vor Anzob Pass / Tadschikistan
75 km, 07:13 am Sattel, 1.476 Höhenmeter, max. Höhe 2227 m, wolkig/Regen, 30 - 13°, Gegenwind, Zelt
Tachostand : 6.144 km

Ich liege jetzt in meinem dicken Schlafsack und habe zusätzlich noch meinen Anorak an. In den letzten beiden Stunden ist die Temperatur von 30 auf 13 Grad gefallen und es hat wieder zu regnen begonnen.Doch der Reihe nach.
Als ich in der Früh in Dushanbe startete, hatte es wie üblich schon um 8 um die 30°. Der Anstieg auf den Anzob Pass beginnt eigentlich schon in der Stadt und schlängelt sich ca. 60 km dezent mit max. 12% Steigung auf sehr guter Straße durch ein enges Flusstal. Immer wieder gibt es Ausblicke auf die steilen Felswände der schneebedeckten 4000er ringsherum. Erst bei der Gabelung der Straße (rechts über den Pass, links durch den 5 km langen Tunnel, auch bekannt unter "tunnel of death") wird die Passstrasse wieder zur üblichen zentralasiatische Holperpiste. Verschärfend fing es genau zu diesem Zeitpunkt zu regnen an und verwandelte die lehmige Piste in eine rutschige Matschbahn. An fahren war bei den nun auch saftigen Steigungen und Durchrutschen des Antriebrades nicht mehr zu denken. Den erstbesten Zeltplatz nahm ich daher freudig zum Anlass die Beine auszustrecken.
Morgen will ich die restlichen 1000 Höhenmeter in Angriff nehmen, hoffentlich wird das Wetter besser und die Piste trocknet auf.







Mittwoch, 24. Juni 2015

Tag 100 Etappe 57

vor Anzob Pass - vor Anzob
32 km, 04:24 am Sattel, 1031 Höhenmeter, max. Höhe 3371 m, wolkig / Regen, 10 - 25°, kein Wind, Zelt
Tachostand : 6.177 km

Morgens strahlte wieder die Sonne vom Himmel und nach einer großen Portion Sterz machte ich mich auf, die restlichen 1100 Höhenmeter des Anzob Passes zu erklimmen. Die Strasse war aufgetrocknet, was einerseits das Fahren erleichterte, anderseits die Staubentwicklung stark begünstigte. Anscheinend war der Tunnel gesperrt, denn es herrschte reger Pkw + Lkw Verkehr.
Das fehlende große Ritzel machte sich unter diesen Bedingungen (Steilheit, schlechte Straße + Höhe) stark bemerkbar, sodass ich oft aus dem Sattel musste. Zu Mittag schaffte ich es dann doch, meinen bisher höchsten Pass, 3371 m über Meereshöhe, zu erreichen.
Die Abfahrt über die Nordseite ist nicht wirklich erholsam, die Straße noch schlechter als auf der Südseite. Bei einem Felsrutsch gab es wegen Aufräumungsarbeiten eine kurze Zwangspause und nach der Freigabe wäre nicht nur mein Hinterrad sondern fast mein Bein von einem nachrutschendem Basketball grossen Felsen getroffen worden. Echt Glück gehabt!
Wenig später holt mich doch noch das Pech ein und zu meinem ersten Patschen auf meiner Reise gesellte sich noch ein Gewitter und die Temperatur fiel auf 13 Grad. Da ich noch immer ohne Regenhose und Überschuhen unterwegs bin, suchte ich so schnell als möglich Höhe zu verlieren und am erstmöglichen Platz das Zelt aufzubauen. Glücklicherweise fand sich eine Hausruine, in der ich sogar geschützt vorm Regen kochen konnte.










Fast geschafft...

Auf der Passhöhe...
Gebratene Schafsleber mit Joghurt und Cay...


Die Schutzhütte am Pass...
Die Abfahrt auf der Nordseite...


Die Stelle mit dem Steinschlag...




Donnerstag, 25. Juni 2015

Tag 101 Etappe 58
vor Anzob - Iskander Kul / Tadschikistan
61 km, 05:47 am Sattel, 947 Höhenmeter, max. Höhe 2428 m, bewölkt, 10 - 29°, Gegenwind, Zelt
Tachostand : 6.238 km

Wie schon am Vortag, besserte sich das Wetter über Nacht und morgens gab es schon wieder Sonnenschein.
Die Fahrt durch das wilde Yagnob Tal musste ich alle paar Minuten unterbrechen, da ein spektakulärer Ausblick dem anderen folgte. Die letzten 10 km (fast 700 Höhenmeter) rauf zum Iskander Kul verlangte wieder alles was bei mir an Physis und Psyche möglich war.
Der See selbst ist schön gelegen, die Fahrt hierhin aber war der Hauptgewinn.

Nach Regen folgt zum Glück Sonnenschein...















Der Wasserfall stürzt in den Berg...




Zu schnell für mich...
Auffahrt zum Iskander Kul...


Iskander Kul (2200 m) mit seinem Abfluss Iskander Darya..
Abfluss vom See...

Freitag, 26. Juni 2015

Tag 102
Iskander Kul - Dushanbe / Tadschikistan

Als ich vormittags eine Runde per Fahrrad um den See starten wollte, bemerkte ich, dass der Kontakt mit dem Felsbrocken mehr Schaden angerichtet hat, als ich gestern bemerkte.
Die  Hinterradfelge hat einen gewaltigen Achter abbekommen.
Nachdem auch das Wetter zunehmend regnerischer wurde, zog ich die am Vortag in einem Dorf auf dem Weg zum See ausgehandelte Option des Rücktransportes per Auto nach Dushanbe.
Der Spaß, der wegen des geschlossenen Tunnels, die selbe Strasse retour über den Anzob Pass führte, kostete mich nicht nur €40, sondern auch viele Nerven.
Die Fahrweise der Einheimischen ist in Betracht der Strassenbedingungen schlicht und einfach lebensgefährlich.

Netter Zeltplatz...
Iskander Kul...




Samstag, 27. Juni - Dienstag, 30. Juni 2015

Tag 103 - Tag 106
Dushanbe
Ein 2-fach erfolgreicher Tag. Der Achter im Hinterrad wurde im hiesigen Bazar entfernt (35 Somoni~€5) und die erst heute entdeckte Bruchstelle am hinteren Gepäcksträger am Flughafen! kostenlos geschweißt.
Jetzt fehlt nur noch das ausständige Paket....