Samstag, 21. November 2015

Tag 230 - 244 Annapurna Circuit / Nepal

Sonntag, 01. November - Sonntag, 15. November 2015

Tag 230 - 244
Annapurna Circuit / Nepal

Ich hatte beschlossen den Annapurna Circuit Trek (ACT) in Angriff zu nehmen, nicht wie allgemein üblich per pedes, sondern mit dem Aluross.

Der ACT ist die Umrundung des Annapurnamassivs auf Jeeptrails und Wanderwegen.
Üblicherweise dauert dieses Vorhaben zwischen 12 und 20 Tagen, abhängig von der Geschwindigkeit und der Streckenwahl.

Die Königsetappe dieses Treks ist die Überschreitung des Thorong la (5416 m), ein Pass, der Manang mit dem ehemaligen Königreich Mustang verbindet.

Sonntag, 01. November 2015

Tag 230 Etappe 111
Pokhara - Besisahar/Nepal
115 km, 07:45 h am Sattel, 1579 Höhenmeter, max. Höhe 901 m, sonnig, 27°, kein Wind, Hotel NR 700.- €5,6.-
Tachostand : 10.822 km

Mein eigentliches Vorhaben, einen Bus nach Besisahar, dem Einstiegsort des ACT zu nehmen, scheiterte an der Fehlauskunft, die ich am Vortag erhielt.
Statt alle 90 Minuten, gibt es nur 2 oder 3 tägliche Verbindungen.
Die erste hatte ich verpasst und auf die Mittagsverbindung wollte ich nicht warten.

Die Etappe stellte sich als sehr abwechslungsreich heraus und ermöglichte wegen des guten Wetters wunderbare Aussichten auf das Annapurnamassiv.

Die ersten 20 km haben ständiges leichtes Gefälle, dann folgen ein paar Schnapper, bis man in Dumre den tiefsten Punkt der Etappe erreicht.
Von hier ging es durch eine subtropische Landschaft mit Reisfeldern und Bananenbäumen in Achterbahnmanier und dementszprechend vielen Höhenmetern nach Besisahar, dem Ausgangspunkt des Annapurna Circuit Treks.

Gemeinerweise zeigte sich Annapurna & Co erst am Abreisetag....
Machupuchare von Pokhara aus gesehen... 


Himal  Chuli, 7800 m...


Montag, 02. November 2015 

Tag 231 Etappe 112
Besisahar - Jagat /Nepal
30 km, 04:38 h am Sattel, 1123 m Höhenmeter, max. Höhe 1366 m, sonnig, 27°, kein Wind, Hotel INR 250 €2.-
Tachostand : 10.853 km

Kaum erreicht man das Ende der Ortschaft Besisahar, kann man sich, wie sich später herausstellte, schon darauf einstellen, was auf einem die nächsten 3 Tage zukommen wird. ;)

Abrupt endet die Asphaltpiste und geht in einen zerfurchten, teils steinigen, teils schlammigen Jeeptrail über. Auch knackige Steigungen fehlen nicht, letztendlich musste ich das Rad an die 30% der Strecke schieben.
An Möglichkeiten auf dem Annapurna Circuit in Guesthouses zu übernachten und sich zu stärken, fehlt es nicht.
Stündlich kommt man an entsprechenden Gelegenheiten vorbei.

Die Preisgestaltung in den Guesthouses erscheint anfangs etwas verwunderlich.
Für das Zimmer (durchwegs wirklich schön mit sehr guten Betten) wird eine nur fast symbolische (vielfach nur 80 Cent) Miete verlangt, dafür legt man für das Essen ein vielfaches des sonst in Nepal üblichen aus.

Je höher man auf dem Circuit kommt, umso höher auch die Preise für die Verpflegung.
Während eine Mahlzeit (egal ob Frühstück, Mittag oder Abendessen) in niederen Gefilden noch NR 250.- (€ 2.-) kostet, verdoppelt sich der Preis spätestens über 3500 m, während die Zimmermieten im grossen und ganzen gleich bleiben. 

Besisahar...








eine Menge Unkraut wächst hier ;)...

Dienstag, 03. November 2015 

Tag 232 Etappe 113
Jagat - Danakyu /Nepal 
20 km, 03:40 h am Sattel, 1114 Höhenmeter, max. Höhe 2066 m, bewölkt, 22°, kein Wind, Hotel INR 100.- €0,80.-
Tachostand : 10.873 km

Das Tal verengte sich immer mehr, der trail führte oft in den Fels gehauen, vorbei an vielen Wasserfällen, bis es sich bei dem Dorf Tal einig wenig weitete und man wieder den Himmel sehen konnte. 
Nicht für lange, schon bald wurde es wieder enger und steiler.
An die 40% der Strecke musste ich das Rad schieben. 





Das Dorf Tal...
manchmal gibt es Gegenverkehr...

Popreis + Cay, billiger Kohlenhydratlieferer für zwischendurch... ;)


Tal...

Die Zimmer sind durchwegs sehr schön und sauber... 

Mittwoch, 04. November 2015 

Tag 233 Etappe 114
Danakyu - Dhikur Pokhari /Nepal 
27 km, 04:39 h am Sattel, 1426 Höhenmeter, max. Höhe 3109 m, sonnig, 15°, kein Wind, Hotel NR 100.- €0,80.-
Tachostand : 10.901 km

Durch den gestrigen abendlichen Regen verwandelte sich der Jeeptrail streckenweise in einen schlammigen Parcours und das unnötigerweise meistens auf Abschnitten auf denen man bei trockenen Bedingungen sehr gut radeln könnte.

Der buddhistische Einfluss macht sich in den Dörfern durch Gebetsmühlgalerien und Fahnen jetzt immer mehr bemerkbar und auch der Wechsel von Laub zu immer mehr Nadelholzbewuchs macht deutlich, dass ich nun schon einiges an Höhe gewonnen habe und bei Bratang die 3000 m Grenze überschritten habe.
Die Strecke selbst ist immer noch eine grosse Herausforderung und viele Abschnitte kann ich nur durch Schieben meistern. 

die ersten Gebetsmühlen....


einer von zahlreichen Wasserfällen...
















Donnerstag, 05. November 2015 

Tag 234 Etappe 115
Dikhur Pokhari - Manang /Nepal 
20 km, 02:23 h am Sattel, 616 Höhenmeter, max. Höhe 3546 m, sonnig, 12°, Rückenwind, Hotel NR 300.- € 2,4.-
Tachostand : 10.921 km

Der erste Tag, der richtigen Radlspaß mit sich brachte. 
Endlich wurde der Fahrweg flacher und fahrbarer. 




Blick auf das Hochtal von Manang...



Landepiste von Humde auf 3.353 m...




grosses, verlassenes Kloster vor Manang...

Welcome toManang...

Manang...

Freitag, 06. November 2015 


Tag 235
Manang 3546 m

Um seinen Körper  besser an die Höhe anzupassen, sich zu aklimatisieren, wird empfohlen, einen Tag in dieser Höhe zu verbringen, einige hundert Höhenmeter weiter aufzusteigen und die Nacht in der Ausgangshöhe verbringen.

im Hintergrund Annapurna IV +Gangapurna...

Gangapurna lake...








Pagoden oberhalb Manangs...


oberhalb von Manang...

Samstag, 07. November 2015 

Tag 236 Etappe 116
Manang - Ledar /Nepal 
12 km, 02:13 h am Sattel, 774 Höhenmeter, max. Höhe 4245 m, wolkenlos, 10°, kein Wind, Hotel NR 150.- € 1,20.-
Tachostand : 10.933 km

Heute hatte ich mal wieder unwahrscheinliches Glück im Unglück. 
Gleich nach Verlassen des Hotels, noch in Manang, war ein klimperndes Geräusch vom Hinterrad kommend zu hören. 
Ursache war eine gebrochene Speiche, noch dazu auf der Seite der Kassette.

Das erschwerende in diesem Fall ist, dass man zum Ersetzen dieser Speiche die Kassette abziehen muss, dazu ein Spezialtool nötig ist, welches aber in Pokhara, sicher in meinem übrigen Gepäck verwahrt, liegt. :(

Noch am überlegen, wie ich nun dieses Problem bewältigen sollte, sehe ich ein wenig weiter vorne eine Gruppe Radler. (übrigens die ersten, die ich am Circuit sah)
Und wirklich wahr, Konrad ein Pole aus der Gruppe, hat doch tatsächlich Kettenpeitsche, Abzieher und eine passende Speiche zur Hand und lässt es sich auch nicht nehmen, selbst Hand am Rad anzulegen. Was für ein Glück!

Die heutige Etappe hatte nur wenige wirkliche saftige Steigungen zu bieten, durch die Höhenlage, heute gings erstmals über 4000m, musste ich trotzdem einige Male absteigen und schieben.
Teilweise konnte man auf einem erdigen Pfad richtig schön dahingleiten. 
Nachdem ich das heutige Ziel schon vor 15 Uhr erreichen konnte, machte ich noch einen Aklimatisierungsmarsch auf 4500 m in der Hoffnung nächtens besser schlafen zu können. 




Mein Retter in der Not, Konrad... ;)


die polnisch-amerikanische Bikertruppe...



Yak Kharka...





Sonntag, 08. November 2015 

Tag 237 Etappe 117
Ledar - Thorong Phedi High Camp / Nepal 
6 km, 01:33 am Sattel, 637 Höhenmeter, max. Höhe 4900 m, wolkenlos, 10°, kein Wind, Hotel NR 300 € 2,4.-
Tachostand : 10.939 km

Die Strategie gegen die Auswirkungen der Höhenkrankheit, nur maximal 500 Höhenmeter pro Tag höher zu schlafen als am Vortag und zusätzlich noch vor der Nächtigung 2 bis 300 Höhenmeter hochzusteigen, hat sich vollstens bei mir bewährt.

Anders als noch im Pamir, wo ich diese Richtlinien nicht vollständig befolgte, hatte ich nun auch nächtens keine negativen Auswirkungen.

Natürlich war hier im Bereich über 4300 m jede kleinere Steigung schon ordentlich spürbar, richtig zur Sache ging es dann vom Phedi Base Camp auf 4500 m gelegen, rauf zum Phedi High Camp auf 4900 m.

Es ging dort so steil und auch unwegsam bergauf, dass ich dachte, es sei nur durch Tragen des Rades möglich den Anstieg zu meistern. 
Zum Glück kristallisierte sich nach einigen Höhenmeter des Tragens ein Pfad heraus, auf dem in Serpentinen auch das Schieben möglich war.

Nach knappen 2 Stunden war auch dieses Hindernis überwunden und das High Camp als letzte Station vor dem Übergang nach Mustang erreicht. 




Phedi Base Camp...

Phedi Base Camp...



Zimmer im Phedi High Camp.

auf Akklimationsmarsch Richtung Thorung La....


Gastraum im Phedi High Camp (4900m)..

Montag, 09. November 2015 

Tag 238 Etappe 118
Thorong Phedi High Camp - Muktinath /Nepal 
14 km, 03:16 am Sattel, 538 Höhenmeter, max. Höhe 5416 m, wolkenlos, 6°, Rückenwind, Hotel NR 200.- € 1,6.-
Tachostand : 10.953 km

Auf 4900 m lässt sich trotz gewissenhafter Akklimatisation nicht gut schlafen, für den härtesten Teil des Circuits nicht wirklich gute Voraussetzungen. ;)
 Zumindest das Wetterglück der vergangenen Tage blieb mir treu, tiefblauer Himmel, wenig Wind und angenehme Temperaturen begleiteten mich den ganzen Tag.

Über 5000 m wird jedes zusätzliches Prozent an Steigung zur Belastung. Auf steileren Passagen funktioniert das Vorankommen nur noch im 10 Schritte Modus.

Ausrasten, Puls absenken lassen, Atemfrequenz normalisieren, 10 Schritte vorwärts und das selbe Spiel wieder von vorn.

Nach dreieinhalb Stunden und 500 bewältigten Höhenmetern hatte die Schinderei ein Ende und der 5416 m hohe Thorong La war erreicht.

Auch die Abfahrt ins 1700 m niedrigere Muktinath war bedingt durch den teilweise vereisten Pfad und dessen Steilheit kein purer Genuss. (vor allem nicht, wenn die Bremsleistung der Hinteradbremse gegen Null geht ;).

Am späten Nachmittag und gegen alle Wahrscheinlichkeiten sturzfreier Abfahrt, erreichte ich das Dorf Muktinath, wo zum Lohn für die Mühen, wohltuende Befriedigung über die vollbrachte Leistung und eine solarbeheizte Dusche wartete. ;) 

die polnischen Biker....




der Pass kommt in Sicht...

geschaaaaft!!!!...

Blick ins ehemalige Königsreich Mustang...

der Daulaghiri (8165 m) zeigt sich erstmals...

kurz vor Muktinath...

Dienstag, 10. November 2015 

Tag 239
Muktinath /Nepal 
Sonnig, 15°
Hotel NR 200 € 1,6.-

Nach einer wunderbaren durchgeschlafenen Nacht (hatte ja Aufholbedarf ;) beschloss ich den Tag in Muktinath zu verbringen und erst am nächsten weiterzufahren.
Bei der Kontrolle der vorderen Bremsbeläge bestätigte sich mein Verdacht, dass durch den übermäßigen Gebrauch der Bremse auf dieser Annapurna Umrundung, zum Teil sogar schon Metall am Bremsschuh freigelegt wurde, und somit auch für die lauten Geräusche beim Bremsen am Vortag verantwortlich war.

Glücklicherweise fand sich in einem Hotel, ein zwar gebrauchtes, aber in noch recht passablen Zustand befindliches Paar Bremsbeläge.

Muktinath ist für Buddhisten und Hindus ein wichtiger Wallfahrtsort, in ein und dem selben Tempelbezirk haben beide Religionen ihre Andachtsstätten. 

Eingang zumTempelbezirk... 


Shivatempel...





108 heilige Quellen...




buddhistischer Feuertempel...


buddhistisches Nonnenkloster...




Solarofen...
Ein wirklich delikates Dhal Bhat (NR 450 € 3,6.-) auf 3600 m... 


Mittwoch, 11. November 2015 

Tag 240 Etappe 119
Muktinath - Marpha /Nepal 
28 km, 02:49 h am Sattel, 215 Höhenmeter, max. Höhe 3572 m, sonnig, 18 °, Gegenwind, Hotel NR 300 € 2,4.-
Tachostand : 10.982 km

Der Jeeptrail ins Kali Gandaki Tal (tiefstes Tal der Welt, zwischen Annapurna und Daulaghiri) und weiter entlang an dessen Ufern ist grossteils sehr steinig und dementsprechend langsam kommt man trotz starken Gefälles voran.

Bei Marpha zweigte ich in die Ortschaft ab um zu Mittag zu essen und schließlich bewegte mich die interessante dörfliche Architektur und das nette, günstige Hotel den Nachmittag und die Nacht hier zu verbringen.

das "path of dreams-Hotel"in Muktinath...
Jharkot... 
Jharkot... 
Sicht auf Kagbeni...


Jomsom...




Marpha...
Marpha...
Kloster in Marpha...










Donnerstag, 12. November 2015 

Tag 241 Etappe 120
Marpha - Dana /Nepal 
38 km, 04:01 h am Sattel, 414 Höhenmeter, max. Höhe 2638 m, sonnig, 20°, kein Wind, Hotel NR 300 € 2,4.-
Tachostand : 11.020 km

Den ganzen Tag den Daulaghiri im Blickfeld, traumhaftes Wetter, großteils gar nicht so schlechte Strasse und 1200 Höhenmeter bergab - Radlerherz, was willst du mehr? ;)

Auf dieser Etappe durchfuhr ich 3 Vegetationszonen. 
Mit Start in Marpha (2600 m) noch in trockener, hochalpiner Zone, wo ohne künstliche Bewässerung nichts wächst, bei Ghasa (2000 m) der Wechsel zur alpinen Zone mit Nadelholzbewuchs und 400 m tiefer schon in den subtropischen Bereich, wo auch Bananenbäume gedeihen können.

Diese Vielfalt auf kleinstem Raum macht Nepal einzigartig. 








Gletscher des Daulaghiri...












Freitag, 13. November 2015 

Tag 242 Etappe 121
Dana - Lume /Nepal 
78 km, 07:27 h am Sattel, 1487 Höhenmeter, max. Höhe 1505 m, bewölkt, 27°, leichter Gegenwind, Hotel NR 500 € 4.-
Tachostand :11.099 km

mein letztes Quartier amTrek...





Tatopani mit seinen heissen Quellen...




Beni...






Samstag, 14. November 2015 

Tag 243 Etappe 122
Lume - Sarangkot /Nepal 
20 km, 01:56 h am Sattel, 431 Höhenmeter, max. Höhe 1701 m, bewölkt, 22 °, kein Wind, Hotel NR 800 € 6,4.-
Tachostand : 11.120 km

Die letzte Etappe bringt mich zurück auf den Hausberg von Pokhara, den Sarangkot, wo man bei Schönwetter das einzigartige Panaroma des Annapurna Massivs und des Dalaughiri bewundern kann...



3-monatiger Rhesus...





Waschplatz...


typisches Nepali Haus..
handtellergroßer Falter....



Montag, 16. November 2015


2-tägige Begnas Tal Runde mit dem Mountainbike






Kaffebohnen...


Begnas Tal...





Panaroma vom Sarangkot aus...