Mittwoch, 21. Oktober 2015

Tag 196 - 219 Amritsar/Indien - Thakurdwara/Nepal

Mittwoch, 30. September 2015 

Tag 198
Amritsar / India

Das Medikament Primaquin ist hier in Indien für den Spottpreis von € 2.- (in Österreich kostet es € 300.-) rezeptfrei erhältlich und so kann ich die 14 tätige Tablettenkur gegen die Hypnozoiten in den Leberzellen beginnen.
Auch das tracking meines Ersatzteilpaketes, welches die letzten 4 Wochen im Zoll in Delhi festhing, gibt mit der Meldung "Paket verzollt", Grund zur Hoffnung.
Die Wartezeit hier in Amritsar verbringe ich mit Stadtbesichtigungen und mit meinen abendlichen Besuchen im goldenen Tempel.

das Hindu Pendant zum goldenen Tempel, Sri Durgiana...



den ganzen Tag ueber  bis spaet in die Nacht wird im gT aus dem Guru Granth Sahib, demn gesammelten Werken der 10 Gurus gesungen und rezitiert...
in jedem Gurduwara wird gratis Essen ausgegeben, hier im gT bis zu 80.000/Tag....
auch den Abwasch uebernehmen freiwillige...

meditative Stimmung im goldenen Tempel...

und im Gegensatz dazu das hektische Treiben in der Stadt...


Samstag, 03. - Montag, 05. September 2015 

Samstag, 03. September 2015
Tag 201 Etappe 95
Amritsar - Jalandhar/Indien
81 km, 04:40 am Sattel, 75 Höhenmeter, max. Höhe 215 m, wolkenlos, 35°, kein Wind, Hotel INR 1280.- €17,5.-
Tachostand : 9.261 km

Sonntag, 04 . September. 2015
Tag 202 Etappe 96
Jalandhar - Rupnagar / Indien
106 km, 05:58 am Sattel, 62 Höhenmeter, max. Höhe 259, sonnig, 37°, leichter Gegenwind, Hotel, INR 1000.- €13,6.-
Tachostand : 9.367 km

Tag 203 Etappe 97
Rupnagar - Chandigarh /India
51 km, 03:16 h am Sattel, 85 Höhenmeter, max. Höhe 290 m, sonnig, 37°, leichter Gegenwind, Hotel INR 800.- €11.-
Tachostand : 9.418 km

Dass was im pakistanischen Punjab begonnen hatte, setzte sich im indischen Teil 1:1 fort.
Heiss, schwül, laut, stinkend, trostlos...
Die in Amritsar eingefangene Diarrhoe trägt auch nicht gerade zur Stimmungserheiterung bei.
Ich bin echt am Überlegen die weitere Strecke zur nepalesischen Grenze per Bus zurückzulegen.
Vorher werde ich noch 1,2 Pausentage in Chandigarh einlegen, vor allem um medikamentös gegen den Durchfall anzugehen.



Mittwoch, 07. Oktober 2015 

Tag 205 Chandigarh

Chandigarh wurde als Ersatz für die nach Abtrennung von Pakistan verloren gegangene Hauptstadt des Punjab,  Lahore, komplett neu gegründet.

Die im Schachbrettmuster am Reißbrett geplante Stadt glänzt durch weite Wege (Arbeit, Wohn und Einkaufsmöglichkeiten sind in verschiedenen Sektoren zu finden, die bis zu 5 - 8 km auseinanderliegen) und wenig Sehenswürdigkeiten.

Der Rock Garden, ein illegal und heimlich von einem Beamten der Stadt in den 50ern begonnener Skulpturenpark, ist aber durchaus einen Besuch wert.













Donnerstag, 08. September 2015 

Tag 206 Etappe 98
Chandigarh - Saharanpur / India
137 km, 07:32 h am Sattel, 177 Höhenmeter, max. Höhe 331 m, sonnig, 32°, kein Wind, Hotel INR 1000.- €13,6.-
Tachostand : 9.556 km

Die Stadt Chandigarh hat einen besonderen Status in Indien, sie ist Hauptstadt von 2 Bundesstaaten, Punjab und Haryana und liegt genau auf der Grenzlinie beider Staaten.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die punjabische Verkehrshölle auch in Haryana seine Fortsetzung findet, wollte es aber nochmals draufankommen lassen.

Um so größer die Freude, dass sich, sobald ich Chandigarh hinter mir ließ, diese Befürchtung nicht bewahrheitete.
Auf der ganzen Strecke war bei weitem weniger Verkehr.
Mein Navi fand sogar ein paar Nebenstraßen, die von Alleebäumen beschattet, durch idyllische Reisfelder führten.
So macht Radfahren wieder Spaß! :)






Freitag, 09. Oktober 2015 

Tag 207 Etappe 99
Saharanpur  - Haridwar
70 km, 04:10 h am Sattel, sonnig, 35°, kein Wind, Hotel INR 800.- €11. -
Tachostand : 9.626 km
Tja, gestern war's wohl ein positiver Ausrutscher, heute ging's leider wieder über einen National Highway mit der üblichen Verkehrshölle.



Samstag, 10. Oktober - Dienstag, 13. Oktober 2015

Tag 208 - Tag 211
Haridwar /India

Haridwar, wo der Ganges den Himalaya verlässt und in die indische Ebene eintritt, ist eine von 7 heiligen, hinduistischen  Städten in Indien. 
Dementsprechend viele wahlfahrende Hindus überschwemmen tagtäglich die Stadt und die Umgebung um vor allem ihre rituellen Waschungen im (noch sauberen;)) Ganges nachzugehen. 










Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tag 212 Etappe 100
Haridwar - Jaspur / India
127 km, 07:14 h am Sattel, 188 Höhenmeter, max. Höhe 317 m, sonnig, 32°, kein Wind, Hotel INR 800 €10,9.-
Tachostand : 9.755 km

Endlich wieder eine schöne Etappe, zuerst ging es durch Urwald mit vielen Affen auf der Strasse, (manche am Straßenrand sitzende Affen reagierten aggressiv auf mein Vorbeifahren und starteten Scheinangriffe...) 
dann die meiste Zeit auf kleinen Landstraßen mit wenig Verkehr (großteils auf gutem Asphalt) durch Zuckerrohr, Mais- und Reisfelder und kleine Dörfer. 
Interessanterweise gibt es hier einige Dörfer, die mehrheitlich muslimisch sind. 
So macht radfahren auch in der Ebene Spaß! ;) 

3,5m hohes Gras...




Donnerstag, 15. Oktober 2015 

Tag 213 Etappe 101
Jaspur - Sitarganj / Indien 
123 km, 07:24 h am Sattel, 83 Höhenmeter, max. Höhe 269 m, sonnig, 32°, kein Wind, Hotel INR 1000 €13,7.-
Tachostand : 9.879 km

Der gestrige Tag war leider nur ein Ausreisser, schon heute nahm leider wieder die indische Verkehrstragödie, verschärft durch schlechte, staubige Strassen, seinen gewohnten Lauf. 
Noch dazu kam ich in die Dunkelheit und musste fast 2 h um mein Leben zittern bis ich endlich die rettende Stadt Sitarganj erreichte. 



Freitag, 16. Oktober 2015 

Tag 214 Etappe 102
Sitarganj - Bhimdatta /India - Nepal 
~70km, ~05:00 h am Sattel, sonnig, 32°, kein Wind, Hotel NR 1200.- €10.-
Tachostand : 9.949 km
Der Grenzübergang war erfreuerlichweise sehr entspannt, auf der nepalesischen Seite habe ich sogar das Immigrationsbüro übersehen und musste 2,3 km zurückradeln um das nötige Visum, bzw. den Einreisestempel abzuholen ;). 



Samstag, 17. Oktober 2015 

Tag 215 Etappe 103
Bhimdatta - Sukhad Bazar /Nepal
90 km, 05:55 h am Sattel, sonnig, 32°, Gegenwind, Hotel NR 700 €5,6.-
Tachostand : 10.027 km

Erfreulicherweise bewahrheitete sich meine Vermutung, dass in Nepal bei weitem weniger Verkehr sein würde. 
Wahrscheinlich noch mehr begünstigt durch die Tatsache, dass Indien seit Wochen (Grund ist die neue nepalesische Konstitution) die Ausfuhr von Gütern nach Nepal , vor allem Gas und Benzin, behindert. 
Ausserdem macht sich auch der Umstand bemerkbar, dass in Nepal das Einkommen niedriger ist und viel mehr Menschen statt zu Motorrädern zu Fahrrädern greifen müssen. 
Die Straße, übrigens sehr guter Asphalt ohne Schlaglöcher, führte durch bewohntes, landwirtschaftlich genutztes Gebiet, das immer wieder durch bewaldete Zonen unterbrochen wird. 

lange Schlangen an den Tankstellen...

Typisches Tharu Haus aus Lehm und Dung... 





Sonntag, 18. Oktober 2015 

Tag 216 Etappe 104
Sukhad Bazar - Thakurdwara / Nepal 
66 km, 03:55 h am Sattel, 146 Höhenmeter, max. Höhe 265 m, sonnig, 32°, kein Wind, Lodge NR 400.- €3,4.-
Tachostand : 10.093 km

Den Umstand, das der Mahendra Highway, die West - Ost Verbindung im Terai, mich heute direkt durch den Bardia Nationalpark führte, nehme ich zum Anlass den Park, Heimat von Tigern, Rhinozerosen und Wildelefanten, näher anzusehen. 


Brücke über den größten Fluß Nepals, den Karnali... 


Montag, 19. Oktober 2015 

Tag 217
Thakurdwara /Nepal 
Cottage NR 400 €3,3.-

Den ganzen heutigen Tag verbrachte ich gemeinsam mit meinem guide Umanga von der Bardia Jungle Cottage im Dschungel. 
Um zu den Stellen zu kommen, wo die Wahrscheinlichkeit Wildtiere zu Gesicht zu bekommen höher ist, bedarf es einer Gehzeit um die 2 Stunden, die stellenweise durch hohes Elefantengras führt. 

Am Morgen ist das Gras durch den Tau sehr feucht und ein beliebtes Revier für Blutegeln. 
Trotz langer Bekleidung schaffen es die Biester an die Haut zu kommen und sich an einem festzusaugen um Blut zu zapfen. 
Durch ihr benutztes Antigerinnungsmittel hat man dann Wunden, die bis zu einer halben Stunde nachbluten, nicht sehr angenehm :). 

So eine Wanderung durch den Dschungel mit dem Ziel große Wildtiere zu sehen besteht dann mehr aus stundenlangem Sitzen und Ausschauhaltem als gehen. 
Ich hatte mir eigentlich mehr Sichtungen erwartet als es letztendlich gab. 
1 Rhinozeros, 2 spotted deer, 1 swamp deer und ein paar Languren hoch in den Bäumen waren die ganze Ausbeute in immerhin 10 Stunden. 

das Haupthaus der Jungle Lodge...

einer dieser Plagegeister...
Highlight der Exkursion, das einhörnige, asatische Panzernashorn ... ;)