Samstag, 11. Juli 2015

Tag 107 - 117 Dushanbe - Korogh / Tadschikistan

Mittwoch, 01. Juli 2015

Tag 107 Etappe 59
Dushanbe - nach Obigarm /Tadschikistan
110 km, 08:13 am Sattel, 1333 Höhenmeter, max. Höhe 1716 m, sonnig, 27 - 37°, Gegenwind, Zelt
Tachostand : 6.372 km

Nachdem das Paket auch gestern nicht eintraf, fasste ich den Entschluss heute in Richtung Pamir aufzubrechen, da mein Visum am 25.Juli ausläuft.
Ein wenig mehr als 3 Wochen wird hoffentlich für die geplanten 1200 km in diesem anspruchsvollen Gebiet (viele Höhenmeter, schlechte Straßen, ein großer Teil liegt auf über 4000 m) noch ausreichend sein.
Die heutige Etappe mit über 1300 Höhenmeter auf 100 km hatte es schon in sich, war aber durch den ausgezeichneten Asphaltbelag sicher kein Maßstab für die kommenden Abschnitte.
Schon morgen wartet ein Pass der 1. Kategorie. Der Khaburabot mit 3252 m und mit angeblich äußerst schlechten Strassenbedingungen.

Auffahrt auf den ersten Pass, 1700 m...



Überall am Straßenrand stehen Maulbeerbäume, deren Früchte gerade reif sind :)

Donnerstag, 02. Juli 2015 

Tag 108 Etappe 60
nach Obigarm - irgendwo am M41 /Tadschikistan 
65 km, 06:48 am Sattel, 1315 Höhenmeter, max. Höhe 1432 m, sonnig, 27 - 37 °, Gegenwind, Zelt 
Tachostand : 6.438 km

Eigentlich hatte ich damit gerechnet schon heute den Anstieg auf den Khaburabot in Angriff zu nehmen. Ich hatte damit aber die Rechnung ohne den Wirten gemacht. Schon von Anbeginn am Morgen bis am Abend waren 95% auf sandigen Schotterpisten in stetigen Auf und Ab, mit teils sehr giftigen Steigungen zu bewältigen. Die Aussicht auf die imposanten Landschaften und die reißenden Flüsse entschädigen für die Qual. Zuerst ging es entlang des Vakhsch und zuletzt an einem seiner Nebenflüsse, des Obikhingou. Auf Plateaus oberhalb der Flüsse fährt man des öfteren durch idyllisch aussehende Dörfer. 
Ich denke es wird noch einen Tag brauchen, um am Fuß des Passes anzukommen. 


auch Eseln lieben Maulbeeren..
Im Vanch Tal...
Unterhalb dieser Flussenge wird an einem riesigem Kraftwerk gebaut...


Der Obikhingou...
Für 3km Asphalt ;)...

Anfahrt zum Khaburabot...
Dörfer sind Oasen in dieser kargen Gegend...

Freitag, 03. Juli 2015 

Tag 109 Etappe 61
M41 - unter dem Khaburabot Pass / Tadschikistan 
63 km, 06:43 am Sattel, 1290 Höhenmeter, max. Höhe 2233 m, sonnig, 14 - 40°, kein Wind, Zelt 
Tachostand : 6.501 km

Hart, härter, Khaburabot... 
Ich denke ohne gehörige Portion Masochismus ist dieser Teil der Strecke schwer zu ertragen. ;) 
Der Weg, ich sage absichtlich nicht mehr Strasse, fordert einem ziemlich alles ab. Schotter, Sand, lose Steine, saftige Steigungen, ein stetes Auf und Ab... 
Die Landschaft ist der Hammer und spornt an, doch weiterzutreten, da sich hinter jeder Biegung neue Ausblicke auftun. 


Netter Zeltplatz in einem Dorf...






Strassen verwandeln sich des öfteren in Bäche...

Immer wieder Bachdurchquerungen..
Auf dem Weg zum Khaburabot...
Überquerung des Obikhingou...



Zeltplatz auf 2200 m...

Samstag, 04.Juli 2015 

Tag 110 Etappe 62
unter dem Khaburabot Pass Togmay /Tadschikistan
69 km, 06:46 am Sattel, 1139 Höhenmeter, max. Höhe 3252 m, sonnig, 14 - 40°, kein Wind, Zelt 
Tachostand : 6.571 km

Ich starte heute mitten im Berg und habe 1000 Höhenmeter schnurstracks auf den Khaburabot vor mir. Der Weg ist gar nicht mal so schlecht, zum Schaffen machen mir die vielen Fliegen. Erst als ich mich mit einem Kräuteröl einschmiere, sinkt die Wahrscheinlichkeit einige einzuatmen oder zu verschlucken. Um 11 habe ich's dann geschafft und stehe auf meinem bisher 2.höchsten Pass, 3252 m. 
Wer glaubt eine Abfahrt von fast 2000 Höhenmeter ist purer Genuss, irrt hier in Tadschikistan schwer. Die vielen Schläge und das ständige Bremsen nimmt einen ganz schön her. 
Nach fast 2 stündiger Abfahrt erreichte ich in Khalai Khum die erste kleinere Siedlung mit einem Restaurant und einem Supermarkt. 
Nun geht meine Reise für eine Weile immer entlang des Panj (in Usbekistan Amudarya) des Grenzflusses zwischen Tadschikistan und Afghanistan. 


Dorf auf 2600 m...


Im Hintergrund 5 + 6000er...
Die letzten Meter hoch zum Pass...
Der Khaburabot, 3252 m, Treffpunkt mit 3 Schweizer...
Minenräumung am Pass, Überbleibsel vom Bürgerkrieg in den 90ern...
Die 2000 Höhenmeter-Abfahrt beginnt...


Der reissende Khumb...



Das Panj Tal (Grenzfluss zwischen Tadschikistan und Afghanistan) ist erreicht...
Hier gibt es für kurze Zeit wieder guten Asphalt...

Sonntag, 05. Juli 2015 

Tag 111 Etappe 63
Togmay -  Uzbay /Tadschikistan 
62 km, 05:21 am Sattel, 875 Höhenmeter, max. Höhe 1785 m, sonnig, 20 - 43°, kein Wind, Zelt 
Tachostand : 6.633 km

Da über Mittag trotz der Höhenlage die Temperatur wieder über 40 Grad steigt, halte ich meine Angewohnheit von 12 - 4 Siesta zu halten, bei. 
Zu meiner Überraschung bekam ich heute während meiner Mittagspause Besuch von Claude, den ich schon am Iskander Kul traf und der am selben Tag in Dushanbe nach Khorog aufbrach. 
Wir sind annähernd mit der selben Pace unterwegs und so sollten wir die nächsten 3 Tage gemeinsam unterwegs sein. 






Immer wieder bricht der Panj enge Durchlässe...
Claude checkt den Weg ;)...
Eine Afghanin am anderen Ufer...

Montag, 06. Juli 2015 

Tag 112 Etappe 64
Uzbay -  Vamd / Tadschikistan 
73 km, 06 :12 am Sattel, 1077 Höhenmeter, max. Höhe 2097 m, sonnig, 17 - 37°, Gegenwind, Zelt 
Tachostand : 6.709 km

Die Landschaft, immer wieder abwechselnd enge Schluchten und sich öffnendes Tal, die Dörfer auf beiden Seiten des Panj, die wie grüne Oasen in dieser kargen Gegend meist auf Plateaus über dem Fluß liegen, sind wunderschön anzusehen. 
Die anstrengenden zurückliegenden Tage mit den vielen Höhenmetern auf schwierigem Untergrund machen sich jetzt aber stark bemerkbar, umso mehr, als dass das Radfahren auch hier im Panj Tal 
kein zuckerschlecken ist. Der Untergrund wechselt ständig von Flicken aus Asphalt zu schottrigen Abschnitten, gewürzt mit ständigen steilen Anstiegen.
Oft ist das Tal so eng, dass zwischen Straße und Fluß kein Platz ist, jeder einigermaßen ebene Boden wird genutzt um Landwirtschaft zu betreiben, sodass es fast nicht möglich ist außerhalb der Siedlungen einen Zeltplatz zu finden. 
Die Einheimischen sind aber so gastfreundlich, dass es kein Problem darstellt, in deren Gärten unser Zelt aufzustellen. 

Afghanische Siedlung...

Tadschikischer Grenzschutz...


Dienstag, 07. Juli 2015 

Tag 113 Etappe 65
Vamd - Khorog /Tadschikistan 
97 km, 07:01 am Sattel, 670 Höhenmeter, max. Höhe 2142 m, sonnig, 24 - 40 °, kein Wind, Guesthouse 
Tachostand : 6.835 km

Heute war erstmals "easy cycling" angesagt. 
Schon vor Rushan wurde der Straßenbelag immer besser und 
das abschwellende Getöse des Panj deutete auf weniger Höhenunterschiede hin, das Tal öffnete sich und der Fluss glich immer mehr einem See. 
Diese Bedingungen ermöglichten es erstmals seit Dushanbe, wieder annähernd 100 km Tagesstrecke zu machen und so abends Khorog zu erreichen. 
Die Wartezeit auf mein Paket aus Dushanbe kommt nach dieser Woche mit über 8000 zurückgelegten Höhenmetern wie gerufen. 




Mittwoch, 08. Juli - Samstag, 11. Juli 2015

Tag 114 - 117
Khorog / Tadschikistan
sonnig, 21-36 °

Die geplante Variante, das Paket einer Freundin von Claude mitzugeben, wurde leider durch Turkish Airline vereitelt, da die Fluglinie ihr Fahrrad auf dem Weg von Deutschland nach Tadschikistan verloren hat.
Véro in Dushanbe hat aber zum Glück eine Ersatzperson auftreiben können, die, sollte alles klappen, das Packerl noch heute nach Khorog mitbringen sollte.
Nach Einbau der Kassette sollte es morgen, spätestens übermorgen, durch das Wakhan Valley auf das Hochplateau des Pamirs gehen.

Pamir Lodge, nettes Guesthouse...
Terrasse vom Chor Bagh Restaurant am Gunt Fluss...

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